Herbstanfang
Gemischte Gefühle
Nach einem Event-Sommer der Superlative ziehen am Veranstaltungshimmel Wolken auf: die Pandemie, hohe Preise und die Energieversorgung. Das Kongresshaus Zürich hat dank der Seewasserzentrale einen zu vernachlässigenden Gasbedarf. Foto: Kongresshaus Zürich AG
Nach einem Event-Sommer der Superlative ziehen am Veranstaltungshimmel Wolken auf: die Pandemie, hohe Preise und die Energieversorgung. Das Kongresshaus Zürich braucht nur sehr wenig Gas und bezieht rund 70 Prozent seines Kälte- und Wärmebedarfs aus der Seewasserzentrale. Foto: Kongresshaus Zürich AG
Der Herbst steht vor der Tür. Für Eventprofessionals bringt die Jahreszeit neue und alte Herausforderungen mit sich: die Pandemie plus Planungsunsicherheit, Preissteigerungen und der Notfallplan Gas. Wie ist die Lage in Deutschland, Österreich und der Schweiz? Wir haben uns bei den drei nationalen Convention Bureaus und sechs ihrer Kongresshäuser umgehört. Ein Stimmungsbild.
Am 24. August 2022 hat das Kabinett das neue Infektionsschutzgesetz beschlossen, das vom 1. Oktober 2022 bis 7. April 2023 gelten soll. In Deutschland gilt dann die Maskenpflicht im Fern- und Flugverkehr. Darüber hinaus können die Bundesländer in zwei Stufen auf den Verlauf der Pandemie reagieren: In Stufe eins können die Länder eine Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen verhängen. In Stufe zwei können sie bei Veranstaltungen in Innenräumen eine Maskenpflicht und einen Mindestabstand verordnen sowie eine Personenobergrenze und ein Hygienekonzept fordern.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu den Anpassungen des Infektionsschutzgesetzes
„Das Gesetz hat eigentlich eine ganz simple Aufgabe“, erklärt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. „Wir wollen im jetzt kommenden Herbst deutlich besser für die Pandemie gerüstet sein, als das in der Vergangenheit der Fall gewesen ist.“ Der Gesundheitsminister rechnet mit einer deutlichen Corona-Welle im Herbst. Lauterbach: „Sollte so eine Welle kommen, müssen wir gut vorbereitet sein. Dazu bieten wir Vorbereitungen durch den Bund an und ermächtigen die Länder, mit Möglichkeiten auf die Pandemie zu reagieren.“
Herbst-/Winterplan Corona
Stellt ein Landesparlament oder eine Gebietskörperschaft eine Gefahr für die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems oder der kritischen Infrastrukturen fest, kann es sein, dass bei Veranstaltungen in öffentlich zugänglichen Innenräumen Masken zu tragen sind, ein Hygienekonzept zu erstellen ist, ein Mindestabstand einzuhalten ist und Personenobergrenzen festzulegen sind. Grafik: Bundesregierung
Einen Tag später meldet sich Linda Residovic zu Wort. „Wir begrüßen zwar, dass das neue Gesetz den Ländern nun Ausnahmen ermöglicht. Gleichzeitig widerspricht diese länderspezifische Regelung unserer Forderung nach bundeseinheitlichen Gesetzen, die der Veranstaltungswirtschaft mehr Planbarkeit ermöglichen“, kommentiert die Geschäftsführerin des VPLT – Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik die Vorkehrungen für den Winter. Erneute Kapazitätsbeschränkungen oder Abstandsregelungen wären katastrophal für die Veranstaltungswirtschaft. „Nicht zu unterschätzen ist außerdem der enorme Wettbewerbsnachteil, weil Infektionsschutzmaßnahmen nicht europaweit abgestimmt sind“, mahnt Residovic. „Noch immer bleibt daher unsere dringende Forderung eines besonderen Hilfsprogramms für unsere Branche aktuell.“ Branchenverbände wie der EVVC –Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren, der AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft und der fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft äußern sich ebenfalls und im Inhalt ähnlich.
„Meine Stimmung ist mal so, mal so. Man denkt, dass ‚es‘ langsam doch wirklich mal vorbei sein muss, und dann liest man bedrückende Szenarien.“
Jan Jansen, Geschäftsführer OsnabrückHalle
Ein Stimmungsbild aus DACH
Doch wie ist die Stimmung der Länderverantwortlichen der Veranstaltungswirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz hinsichtlich der kommenden Wochen? Matthias Schultze antwortet mit Studien: „Das Bedürfnis nach persönlicher Begegnung und entsprechende Planungen sind weiterhin auf einem hohen Niveau – das wissen wir aus unterschiedlichen Quellen.“ Als eine Quelle zieht der Geschäftsführer des GCB – German Convention Bureau die neue MMGY-Studie „A Portrait of European Meeting & Convention Travel“ heran. Die vom GCB und der IMEX Group unterstützte Studie zeichnet ein Stimmungsbild unter europäischen Eventplanern: 83 Prozent der Befragten geben an, dass es „very likely“ oder „extremely likely“ sei, dass sie in den nächsten 24 Monaten Präsenzveranstaltungen planen. Diese Aussage stützen die Unternehmen. Laut VDR-Barometer des Geschäftsreise-Verbands VDR vom August 2022 erlauben über 90 Prozent der befragten Unternehmen wieder uneingeschränkt Geschäftsreisen.
Foto: Simone Leonshartberger
„Unter unseren Mitgliedern nehme ich eine positiv-pragmatische Grundstimmung wahr. Man fühlt sich aufgrund des aufgebauten Know-hows für alle Eventualitäten gerüstet.“
Michaela Schedlbauer-Zippusch
Michaela Schedlbauer-Zippusch blickt grundsätzlich positiv nach vorne. Die Geschäftsführerin des Austria Convention Bureaus (ACB) beobachtet, dass wieder Bewegung ins Veranstaltungsbusiness gekommen ist und sich die Möglichkeit, in Präsenz veranstalten zu können, positiv auf die Gemüter auswirke. Die Branche habe in den letzten Jahren viel gelernt; vom Umgang mit Sicherheits- und Hygienekonzepten bis hin zu digitalen und hybriden Lösungen, kurzen Reaktionszeiten und dem Plan B in der Tasche. „All dies Gelernte führt unter anderem dazu, sich auch wieder mehr ‚zu trauen‘ als im vergangenen Jahr, das sehe ich auch für die kommende Wintersaison so“, glaubt Schedlbauer-Zippusch. Dessen ungeachtet macht Susanne Baumann-Söllner, Direktorin Austria Center Vienna (ACV), einen neuen Trend aus. „Der neue Trend zu den Sommerkongressen wird sicher zukünftig ein Thema bleiben, wie die aktuellen Buchungen bestätigen.“ So ist der European Congress of Radiology 2022 (ECR) in den Juli umgezogen und für den 5. bis 7. Juli 2023 vorgemerkt.
Der European Congress of Radiology 2022 (ECR) ist Stammgast im Austria Center Vienna und vom März in den Juli umgezogen. Foto: Henri Manzano
Mit Blick auf die Buchungen für den Winter erkennt Schedlbauer-Zippusch bei Veranstaltungshäusern, Dienstleistern und Agenturen Unterschiede, einige haben bereits bis Jahresende einen vollen Kalender, andere noch viele Optionen frei. „Unter unseren Mitgliedern nehme ich eine positiv-pragmatische Grundstimmung wahr“, erklärt sie und ergänzt: „Man fühlt sich aufgrund des aufgebauten Know-hows für alle Eventualitäten ‚gerüstet‘, freut sich über die guten Entwicklungen bei den Anfragen, hofft auf das Beste hinsichtlich der Corona-Pandemie und arbeitet an Angeboten, um die Planung von Veranstaltungen in der Wintersaison attraktiver zu machen.“ Dazu haben sich ihre Mitglieder dieses Jahr auf der ACB-Jahrestagung Convention4u in der „Convention Future Forward“-Session ausgetauscht.
Die Pandemie wird bleiben
„Unsere Einschätzung für den kommenden Herbst und Winter sieht momentan für die Schweiz sehr positiv aus, denn das Geschäft hat wieder stark angezogen“, berichtet Angela Achtert. Die Managerin Meetings & Incentives beim Switzerland Convention & Incentive Bureau (SCIB) von Schweiz Tourismus schränkt aber ein: „Dennoch sind wir zurückhaltend optimistisch, da diese Aussicht sehr stark von externen Faktoren abhängt, die wir leider nicht beeinflussen können. Seit Pandemiebeginn ist keine Planungssicherheit mehr gegeben und das Geschäft wird immer kurzfristiger gebucht.“ Aktuell herrschen in der Schweiz aufgrund des Corona-Virus keine Schutzmaßnahmen mehr, doch Achtert weiß: „Sollte sich die epidemiologische Situation wieder verschärfen, können solche Maßnahmen erneut eingeführt werden.“ Das verunsichere die Schweizer aber nicht. „Die Schweizer Meetingbranche hat seit Beginn der Pandemie gelernt, unter den Bedingungen wechselnder Schutzmaßnahmen zu funktionieren“, befindet Achtert.
„Gemischte Gefühle. Einerseits freue ich mich über die tolle Erholung der Lage und der Stimmung, andererseits ist der Geist nicht in der Flasche.“
Jonas Scharf, Managing Director Venues MCH Group
In Österreich ist bei Events mit mehr als 500 Personen ein Covid-19-Beauftragter zu bestellen und ein Präventionskonzept zu erstellen. Dazu informiert das Bundesministerium auf seiner Website unter „Sichere Gastfreundschaft“. Neben den bundesweiten Rahmenbedingungen kann es in den neun Bundesländern zu strengeren Regeln kommen. Schedlbauer-Zippusch empfiehlt Planern von Kongressen und Events, mit den entsprechenden Convention Bureaus in Kontakt zu treten. „Sie stehen Veranstaltern mit Rat und Tat bei der Umsetzung von Veranstaltungen zur Seite und vernetzen sie mit den Profis vor Ort.“ Aktuell gibt es zwar keine neuen Verordnungen für den Herbst und Winter, die Regierung hat aber einen „Variantenmanagementplan“ ausgegeben mit möglichen Präventionsmaßnahmen. „Corona wird bleiben. Wir müssen daher mit Corona leben lernen. Wir müssen akzeptieren, dass wir auch in den kommenden Jahren Infektionswellen haben werden“, so Johannes Rauch, Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz der Republik Österreich.
Die Gleichzeitigkeit von Krisen
„Wir erleben zurzeit eine Gleichzeitigkeit von Krisen, die in unterschiedlicher Qualität und Quantität auch den Tagungs- und Kongressmarkt in Deutschland betreffen“, verdeutlicht GCB-Geschäftsführer Matthias Schultze. Um diese Multikrisensituation und ihre Auswirkungen evidenzbasiert bewerten zu können, arbeitet das German Convention Bureau mit Partnern wie Oxford Economics und dem Europäischen Institut der TagungsWirtschaft EITW an entsprechenden Analysen. Berücksichtigt werden dabei die weiteren Folgen der Pandemie ebenso wie der Ukraine-Krieg, die Energiekrise und der Klimawandel. Das Ziel der Untersuchungen ist die Betrachtung kurz- und mittelfristiger Auswirkungen, aber auch die Ableitung von Prognosen und entsprechenden Recovery-Szenarien.
Matthias Schultze: Wir erleben zurzeit eine Gleichzeitigkeit von Krisen, die in unterschiedlicher Qualität und Quantität auch den Tagungs- und Kongressmarkt in Deutschland betreffen. Foto: GCB, Patrick Kuschfeld
Bei alledem behält Schultze die digitale Transformation im Auge und aktuell das Thema Open Data, also den freien Zugang aller Nutzer zu relevanten Daten. Schließlich verändert sich das Suchverhalten im Internet ebenso wie die Art und Weise, wie Suchmaschinen die Inhalte für Suchanfragen aufbereiten. Damit die Informationen zur Destination Deutschland gefunden werden, müssen die Daten einheitlich beschrieben werden, damit sie maschinenlesbar sind. Im Open Data im Tourismus-Projekt der Deutschen Zentrale für Tourismus hat das GCB die Federführung für den MICE-Bereich inne.
Derweil will das Austrian Convention Bureau die Mitarbeiter im MICE-Bereich in Österreich stärken. Gemeinsam mit Präsident Gerhard Stübe und dem Vorstand werden Kooperationen mit Ausbildungsstätten eingegangen und Fortbildungsangebote gemacht, um die Mitglieder mit Know-how und Kontakten für einen Austausch zu aktuellen und kommenden Herausforderungen auszustatten. Zudem soll die Kongressstatistik Meeting Industry Report Austria weiterentwickelt werden, um eine bessere Grundlage für Entscheidungen bereitzustellen, und die Umsetzung von Green Meetings in Österreich gefördert werden, um das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schärfen. Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt auch das Switzerland Convention & Incentive Bureau. „Unser Nachhaltigkeitsprogramm ‚Swisstainable‘ steht allen Betrieben des Schweizer Tourismus offen, und wir fokussieren uns darauf, unsere Leistungsträger zu motivieren, daran teilzunehmen“, sagt Angela Achtert. Hierbei spiele der ‚Bleisure‘-Tourismus eine sehr wichtige Rolle, denn das Verknüpfen von geschäftlicher und privater Reise unterstütze nachhaltiges Reisen. Außerdem sind die Schweizer dabei, ihr Netzwerk auszubauen. „Wir stellen persönliche Kontakte wieder her, die mit der großen Zäsur durch Covid verloren gegangen sind“, erzählt Achtert. Das unterstützen Marketingaktivitäten wie Studienreisen, Kundenbesuche und die Teilnahme an Branchen-Events.
Der Spagat beim Preis
Während die Inflation im August in Deutschland voraussichtlich bei 7,9 Prozent und in Österreich bei 9,1 Prozent liegt, sind es in der Schweiz 3,5 Prozent. Für die Schweizer eine Rekordinflation. „Die hohen Inflationsraten sorgen im Kern für weniger Geld im Portemonnaie unserer Gäste“, weiß Angela Achtert. Außerdem wirke sich der schwache Euro für die Schweiz ungünstig im Wechselkurs aus. Sie folgert: „Die Schweiz muss also weiterhin überzeugen: mit der weltbesten Gastfreundschaft, Qualität und nachhaltigen Zusatzleistungen.“ So ist in vielen Städten der Transport mit Tram und Bus in der Hotelübernachtung inbegriffen. „Auch in der Schweiz sind wir mit einer rekordhohen Inflation konfrontiert“, bekräftigt Roger Büchel. Dass die Inflationsrate deutlich niedriger ist als in Deutschland und Österreich, wirkt sich für den Direktor im Kongresshaus Zürich nicht positiv aus, da er auch dieses Jahr noch überwiegend nationales Geschäft hat.
Angela Achtert: Die hohen Inflationsraten sorgen im Kern für weniger Geld im Portemonnaie unserer Gäste. Hinzu kommt die aktuell sehr ungünstige Währungssituation mit dem schwachen Euro. Foto: Schweiz Tourismus
Das Thema Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energie hat die österreichische Wirtschaft fest im Griff, bestätigt Schedlbauer-Zippusch. Im Juli ist mit 9,3 Prozent die höchste Teuerungsrate seit Februar 1975 gemessen worden. Informationen zur Preis- und Konjunkturentwicklung in Österreich stellt das Wirtschaftsforschungsinstitut bereit. Sie weiß: „Veranstaltungsbetriebe sind entsprechend gefordert, den ‚Spagat‘ zu schaffen zwischen Abdeckung ihrer erhöhten Kosten und der Weitergabe an den Kunden in einem ‚verträglichen‘ Rahmen.“ Gefragt sind die Anpassung interner Prozesse, um Ressourcen zu schonen, sowie neue Instrumente im Revenue-, Yield- und Lead-Management. Um die hohen Energiepreise abzufedern, hat die Bundesregierung in Österreich Maßnahmen in Höhe von 33 Milliarden Euro den Weg gebracht, um die Bevölkerung sowie die Wirtschaft zu entlasten. In diesem Zusammenhang weist Schedlbauer-Zippusch darauf hin, dass mehr als 60 Prozent des in Österreich produzierten Stroms aus Wasserkraftwerken kommen. Addiert man Windkraft, Biomasse und Solarstrom hinzu, werden rund drei Viertel des Stroms aus erneuerbaren Quellen erzeugt. Nachlesbar ist das im jährlichen Report des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
Die Notfallpläne Gas
Gemäß der EU-Verordnung zur Gasversorgungssicherheit sieht der österreichische Notfallplan drei Krisenstufen vor. Österreich befindet sich in der ersten Stufe. Die Frühwarnstufe bedeutet eine engmaschigere Überwachung des Gasmarktes. Einen Überblick gibt der aktuelle Blog der Wien-Energie. In der dritten Stufe, der Notfallstufe, erfolgt die Erdgas-Lenkungsmaßnahmen-Verordnung. „Das Inkrafttreten der Notfallstufe könnte auch hier Auswirkungen auf den Betrieb haben“, weiß Susanne Baumann-Söllner. Die Vorständin in Österreichs größtem Kongresszentrum, dem Austria Center Vienna, verweist darauf, dass „dies aber aktuell – ähnlich wie in Deutschland – noch nicht seriös abschätzbar ist“. In Deutschland sieht der Notfallplan Gas auch drei Eskalationsstufen vor, befindet sich aber in der zweiten Stufe. Die Alarmstufe gilt seit 23. Juni und hat bisher keine Folgen für Veranstaltungszentren, informiert der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren (EVVC). Doch sie könnten von der Gasknappheit betroffen sein, denn Veranstaltungszentren gehören laut Energiewirtschaftsgesetz, Gasnetzzugangsverordnung und „SoS-Verordnung“ (2017/1938) per se nicht zu den geschützten Kunden. Eine der wenigen, der das kaum Sorgen bereitet, ist Heike Mahmoud, Chief Operating Officer im CCH – Congress Center Hamburg: „Das Messegelände der Hamburg Messe und das CCH sind an das Fernwärmenetz der Freien Hansestadt Hamburg angeschlossen, d.h. wir benötigen keine Gasversorgung zum Heizen unserer Venues. Die Beheizung der Säle, Veranstaltungsflächen und Messehallen ist eine der wichtigen Grundvoraussetzungen, um Veranstaltungen im Herbst und Winter durchführen zu können.“
„Das Messegelände der Hamburg Messe und das CCH sind an das Fernwärmenetz der Freien Hansestadt Hamburg angeschlossen, d.h. wir benötigen keine Gasversorgung zum Heizen unserer Venues.“
Heike Mahmoud, Chief Operating Officer im CCH – Congress Center Hamburg
Zu den Folgen der Energiekrise für den Veranstaltungsmarkt führt das German Convention Bureau gerade eine Untersuchung durch, informiert GCB-Geschäftsführer Matthias Schultze. Was die rein quantitative Entwicklung des Marktes angeht, hat Oxford Economics im Auftrag des GCB im Frühjahr mehrere Szenarien modelliert: Bei einer Beendigung des Ukraine-Krieges im Jahresverlauf, wiederhergestellten Lieferketten und geringeren Einschränkungen im Kontext von Corona sei mit einer zeitnahen und stetigen Erholung des Marktes zu rechnen. Besucherzahlen bei Präsenzveranstaltungen könnten bis 2024 das Niveau von 2019 erreichen. Sollte der Krieg in Europa über das Jahresende 2022 hinaus andauern, so gehen die Analysten davon aus, dass sich dies über das Jahr 2025 hinaus auf den Veranstaltungsmarkt bzw. die Zahl der Veranstaltungsteilnehmer auswirken könne. Matthias Schultze resümiert: „Meetings, Tagungen und Kongresse sind ein wesentlicher Faktor des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen erfüllen sie mehr denn je eine wichtige Funktion als Problemlöser und Innovationstreiber – das gilt auch für die kommenden Monate und Jahre der Transformation.“
Pandemie – Preise – Notfallplan Gas
Wie ist die (Buchungs-)Lage in den Kongresshäusern in Deutschland, der Schweiz und Österreich?
Wir haben uns in Hamburg und Osnabrück, in Basel und Zürich, in Wien und Bregenz umgehört und bei Heike Mahmoud und Jan Jansen, Jonas Scharf und Roger Büchel, Susanne Baumann-Söllner und Gerhard Stübe nachgefragt.