Studie und Synopsis
Steigende Preise
Im Juni 2022 sind die Verbraucherpreise in Deutschland gegenüber Juni 2021 um 7,6 % gestiegen und im Vergleich zum Vormonat Mai 2022 leicht gesunken. Grafik: Statista
Im Juni 2022 sind die Verbraucherpreise in Deutschland gegenüber Juni 2021 um 7,6 % gestiegen und im Vergleich zum Vormonat Mai 2022 leicht gesunken. Gründe dafür sind das 9-Euro-Tickets und Tankrabatt. Grafik: Statista
Der Verbraucherpreisindex ist im Juni 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,6 % gestiegen. Die Preisentwicklungen im Allgemeinen und die Lage der Veranstaltungsindustrie im Besonderen sind belastend. Wie sehr, zeigt die aktuelle Metastudie „Kosten-Entwicklung Event/Messe 2022“. Ihr zufolge haben sich Veranstaltungen in Präsenz im Jahr 2022 gegenüber 2019 im Durchschnitt um 45 % verteuert.
Laut der Preisstatistik vom Statistischen Bundesamt ist der Verbraucherpreisindex im Mai 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um insgesamt +7,9 % gestiegen; darunter Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um +10,7 % und Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe um +9,2 %. Mit +33,6 % steigen die Erzeugerpreise gewerblicher Nutzung noch deutlicher. Selbst wenn das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt die Inflationsrate im Juni 2022 mit +7,6 % etwas gesenkt haben, rechnen Ökonom:innen damit, dass der Preisdruck weiter anhalten wird. Schließlich haben sich die Güterproduktion und Lieferketten nach dem Lockdown nicht so schnell erholt wie erhofft, und der Ukraine-Krieg treibt die Preise für Energie und Lebensmittel in die Höhe.
Dass diese Preisentwicklungen die Eventindustrie belasten, belegt die aktuelle Metastudie „Kosten-Entwicklung Event/Messe 2022“ aus dem Mai. In seiner Studie hat das R.I.F.E.L. (Research Institute for Exhibition and Live-Communication) im Auftrag der fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft in Beispielrechnungen die Kostensteigerungen von Events in Präsenz gegenübergestellt. Dafür haben Event- und Messe-Projektleiter verschiedene Formate mit vorliegenden Kalkulationen von 2019 für 2022 neu berechnet. Die Kalkulationen sind gemittelt und die Gründe für die Kostensteigerungen in Fokusgruppen diskutiert und mit Indizes abgeglichen worden.
Überproportionale Teuerungen
Die Umfrage zeigt, wie stark die Veranstaltungsbranche von den Teuerungen betroffen ist: Kleinere Projekte sind im Durchschnitt um 49% teurer und größere Produktionen 41% teurer als 2019. Beispielsweise sind die Kosten für Events bis zu 250 Personen im Vergleich zu 2019 im Durchschnitt um 58 % gestiegen und für Events mit bis zu 1.500 Personen um 46 %, bei Messeständen (systembasiert) mit 200 qm sind es 34 %, bei Messeständen (nicht systembasiert) mit 500 qm sind es 36 %. „Die aktuellen Preissteigerungen sind eine extreme Belastung für die gesamte Veranstaltungswirtschaft“, kommentiert die Ergebnisse Alexander Ostermaier, Geschäftsführer von fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft. „Unsere gemeinsame Studie mit dem R.I.F.E.L legt dar, dass die Branche überproportional stark von den allgemeinen Teuerungen betroffen ist. Neben massiven Kostenexplosionen in den einzelnen Teilbereichen schmerzt ein Fachkräfteverlust von -54,5 %, sodass etliche Projekte nicht realisiert werden, womit wertvolle Erträge auch noch entfallen.“
Foto: Gesa Niessen, m4fcc.de
„Die aktuellen Preissteigerungen sind eine extreme Belastung für die gesamte Veranstaltungswirtschaft. Besonders deutlich zeigt das unsere neueste Studie ‚Kostenentwicklung Event/Messe 2022‘, die wir in Kooperation mit dem R.I.F.E.L.-Institut erstellt haben.“
Alexander Ostermaier, Geschäftsführer von fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft
Die Auslöser für die Preisentwicklungen sind vielfältig. Die allgemeinen Kostensteigerungen bei Energie und Rohstoffen sowie höhere Transportkosten werden noch verschärft durch die steigende Nachfrage nach Messen, Kongressen und Events in Präsenz und den Mangel an Mitarbeitern, wodurch sich die Personalkosten erhöht haben. Außerdem müssen Veranstalter neue Restriktionen für den Winter einplanen, sodass sich der Eventkalender für Messen und Kongresse in Präsenz von zwölf auf sechs bis neun Monate verkürzt. Die mit den Einschränkungen verbundenen Hygieneanforderungen erhöhen die Kosten zusätzlich.
Synopsis: Agenturen sitzen an der Schnittstelle von Angebot und Nachfrage. Wir haben sie befragt:
- Colja Dams, Geschäftsführer Vok Dams
- Brigitte Nussbaum, Geschäftsführerin Trendhouse
- Robert Hansmann, Geschäftsführer upstairs
- Vera Viehöfer, CEO geno kom Werbeagentur und Ereignishaus
- Andreas Laube, Geschäftsführer MCI Deutschland
Synopsis: Agenturen sitzen an der Schnittstelle von Angebot und Nachfrage. Wir haben sie befragt:
- Colja Dams, Geschäftsführer Vok Dams
- Brigitte Nussbaum, Geschäftsführerin Trendhouse
- Robert Hansmann, Geschäftsführer upstairs
- Vera Viehöfer, CEO geno kom Werbeagentur und Ereignishaus
- Andreas Laube, Geschäftsführer MCI Deutschland