
Kolumne von Kim Kugelmann, Verbandsreferentin Contentmanagement und Young Professionals beim Bundesverband Industrie Kommunikation (bvik)
Zwischen Bits und Buchstaben
Als 26-jährige Content-Managerin betrachte ich die Entwicklungen in der Welt der künstlichen Intelligenz (KI) mit einer Mischung aus Begeisterung und Besorgnis. Während KI die Art und Weise, wie wir Texte erstellen und konsumieren, revolutioniert, begegnen uns Content-Experten eine Flut von Chancen und Herausforderungen, die eine ernsthafte Auseinandersetzung mit ethischen Fragen erfordern. Und ja, das Thema KI wurde bereits viel diskutiert, ist deshalb aber lange nicht ausdiskutiert!
Die verführerischen Chancen der KI KI hat diesen Hauch von Magie, dem schwer zu widerstehen ist. Textgeneratoren wie GPT-3 machen das Verfassen von Inhalten zum Kinderspiel. Als Content-Managerin könnte ich mir nicht mehr wünschen: Sie sparen Zeit, automatisieren monotone Aufgaben und helfen uns dabei, effektiver zu arbeiten. Endlich haben wir die Freiheit, unsere kreativen Muskeln zu trainieren und uns auf strategische Aufgaben zu konzentrieren.
Aber es wird noch besser: KI kann Inhalte personalisieren. Das bedeutet, dass wir unsere Botschaft gezielter an unser Publikum senden können. Das ist, als ob du immer das perfekte Geschenk für jeden deiner Freunde findest, ohne ins Schwitzen zu geraten, oder?
Die dunkle Seite der KI-Texterstellung Nicht so schnell, bevor wir uns von der KI-Schönheit blenden lassen, sollten wir uns der Kehrseite bewusst sein. Die offensichtlichste Herausforderung besteht darin, dass KI in der Lage ist, Täuschung und Manipulation zu erleichtern. Fake News und manipulierte Inhalte können mit Textgeneratoren wie GPT-3 zur Epidemie werden. Als Content Managerin geht es mir darum, Vertrauen aufzubauen. Die Gefahr, dass unsere Arbeit missbraucht wird, um Desinformation zu verbreiten, ist eine ernsthafte Bedrohung.
Ein weiteres Problem liegt in der Frage der Urheberschaft und des Plagiats. KI kann Texte erstellen, die von menschlichen Schreibern kaum zu unterscheiden sind. Das bedeutet, dass wir uns Gedanken über Originalität machen müssen. Wie sicher können wir sein, dass Inhalte nicht in Wirklichkeit von einem Computer verfasst wurden?
Die ethischen Abgründe Die ethischen Fragen, die KI in der Texterstellung aufwirft, sind so knifflig wie ein Labyrinth. Erstens, was ist mit den Jobs? Wenn KI so effizient und kostengünstig Texte erstellen kann, könnten menschliche Autoren wie ich auf der Strecke bleiben. Content-Manager, die plötzlich arbeitslos werden? Keine rosige Vorstellung. Und dann gibt es die Frage der Transparenz.
Wenn ein Text von einer KI geschrieben wurde, sollte das für jeden offensichtlich sein. Ansonsten riskieren wir, unser Publikum zu vergraulen und seine Neugier zu verlieren. Zu guter Letzt müssen wir den Vorurteilen und Diskriminierung in KI-Texten ins Auge blicken. KI-Modelle lernen aus menschlichen Daten, und das kann zu Vorurteilen führen. Wenn diese Modelle Texte generieren, könnten sie unabsichtlich Diskriminierung unterstützen.
Ein ausgewogener Ansatz KI ist gekommen, um zu bleiben. Wir können die Uhr nicht zurückdrehen, aber wir können sicherstellen, dass wir sie verantwortungsbewusst nutzen. Als Content-Managerin bin ich entschlossen, den KI-Zauber zu nutzen, aber nicht blindlings. Transparenz und Verantwortung sind die Schlüsselwörter.
Lassen Sie uns sicherstellen, dass KI-Texte eindeutig gekennzeichnet sind. Lasst uns die KI-Modelle im Auge behalten und sicherstellen, dass sie keine Diskriminierung fördern. Die Überwachung von KI-Texten wird zu einem wichtigen Teil unserer Arbeit. Und schließlich sollten wir alle bereit sein, unser Wissen über KI zu erweitern, um in dieser sich rasch verändernden Branche konkurrenzfähig zu bleiben. Wenn wir den KI-Dschungel gemeinsam durchqueren, können wir die Chancen nutzen und die ethischen Herausforderungen meistern, um eine aufregende digitale Zukunft zu gestalten.

Alles Fake? Auch wenn das hier meine Kolumne ist, habe ich mir ausnahmsweise eine Gastautorin hinzugezogen. Nennen wir sie KI-m.
Alles Fake? Vielleicht haben Sie es gemerkt … originell ist die Idee nicht mehr: Der obenstehende Text wurde von einer KI, von Chat GPT, verfasst. Immerhin komme ich hiermit der vorgeschlagenen Pflicht nach, KI-Texte zu kennzeichnen. Jetzt möchte ich den Vorhang aber noch einmal zurückziehen, denn es soll ja meine Kolumne bleiben.
KI ist ein gleichermaßen spannendes und beängstigendes Thema, wie ich finde – sich davor zu verschanzen, ist allerdings die größte Gefahr. Die KI wird nämlich nicht verschwinden, Texter, die sich dieser verweigern und sie ignorieren, aber vermutlich schon.
Warum erst jetzt? Das Thema KI ist schon recht lange ein Thema, doch als zu Beginn des Frühjahres alle darüber gesprochen und geschrieben haben, war ich noch skeptisch und konnte mich dem nicht öffnen. Gerade auch nach dem Metaverse-Hype im Vorjahr, der ähnlich groß war und ins Leere geführt hat.
Mittlerweile zeichnet sich in der bvik-Community aber ab, dass die KI Einzug in die Marketing-Abteilungen hält und für viele Marketer 2024 weit oben auf der Agenda steht. Das zeigt unsere brandaktuelle Studie Digitalisierung im B2B-Marketing.
Dass künstliche Intelligenz einer der Top-Trends unserer diesjährigen Befragung zum Trendbarometer 2024 wird und nächstes Jahr thematisiert werden wird, deutet sich bereits an. Das Trendbarometer 2024 erscheint im Dezember.
Deswegen habe ich mir einen Ruck gegeben, mich damit aktiv wie in dieser Kolumne zu befassen, wobei ich die sinnvollen Anwendungsgebiete noch begrenzt finde. Bis ich Chat GPT zum Beispiel mit allen Infos gefüttert habe, um einen LinkedIn-Beitrag zu verfassen, habe ich (mindestens) genauso schnell den Beitrag selbst verfasst.
Mit KI experimentieren Ich bin keine Expertin, deshalb fand ich es ein interessantes Experiment, die KI über sich selbst urteilen zu lassen. Folgendes ist mir aufgefallen: Es scheint paradox, dass die KI ihre eigenen ethischen Abgründe beschreibt – wie den moralischen Einfluss des „Futters“ durch die Menschen. So schreibt die KI über die Menschen, die über die KI geschrieben haben – wie viel „Intelligenz“ steckt wirklich dahinter?
Die Ergebnisse sind sehr oberflächlich. Nichts, was man nicht schon in anderen Texten über KI gelesen hat – meine Entschuldigung dafür. Ist ja auch klar, weil sich die KI davon speist. Ich sehe aktuell die Chancen der KI daher hauptsächlich in der reinen Textverfassung, die Inhalte müssen individuell gestellt werden, da das Sammelsurium des Internets zu wenig und zu viel bietet. Ist alles mit Vorsicht zu genießen, aber nicht gänzlich abzulehnen.
Danke und auf Wiedersehen! Hiermit gebe ich die Feder ab an einen neuen Kolumnisten oder eine Kolumnistin, der oder die hoffentlich menschlicher Natur sein wird. Wer weiß schon, was die Zukunft bringt. Wenn Sie mögen, sehen wir uns zu unserer Zukunftskonferenz im B2B-Marketing für Deutschland, Österreich und die Schweiz, dem Tag der Industriekommunikation (TIK), am 27. Juni 2024 im Veranstaltungsforum Fürstenfeld in Fürstenfeldbruck.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen einige Einblicke in die Marketing-Welt und die Gedanken der Gen Z geben. Im Austausch mit anderen Generationen, Kolleginnen, Bekannten und nun gänzlich digitalen Partnern habe ich viel für die Zukunft mitgenommen, vielen Dank!
Kim Kugelmann
Share this article
Foto: bvik
Foto: bvik

Kolumne von Kim Kugelmann, Verbandsreferentin Contentmanagement und Young Professionals beim Bundesverband Industrie Kommunikation (bvik)
Zwischen Bits und Buchstaben
Als 26-jährige Content-Managerin betrachte ich die Entwicklungen in der Welt der künstlichen Intelligenz (KI) mit einer Mischung aus Begeisterung und Besorgnis. Während KI die Art und Weise, wie wir Texte erstellen und konsumieren, revolutioniert, begegnen uns Content-Experten eine Flut von Chancen und Herausforderungen, die eine ernsthafte Auseinandersetzung mit ethischen Fragen erfordern. Und ja, das Thema KI wurde bereits viel diskutiert, ist deshalb aber lange nicht ausdiskutiert!
Die verführerischen Chancen der KI KI hat diesen Hauch von Magie, dem schwer zu widerstehen ist. Textgeneratoren wie GPT-3 machen das Verfassen von Inhalten zum Kinderspiel. Als Content-Managerin könnte ich mir nicht mehr wünschen: Sie sparen Zeit, automatisieren monotone Aufgaben und helfen uns dabei, effektiver zu arbeiten. Endlich haben wir die Freiheit, unsere kreativen Muskeln zu trainieren und uns auf strategische Aufgaben zu konzentrieren. Aber es wird noch besser: KI kann Inhalte personalisieren. Das bedeutet, dass wir unsere Botschaft gezielter an unser Publikum senden können. Das ist, als ob du immer das perfekte Geschenk für jeden deiner Freunde findest, ohne ins Schwitzen zu geraten, oder?
Die dunkle Seite der KI-Texterstellung Nicht so schnell, bevor wir uns von der KI-Schönheit blenden lassen, sollten wir uns der Kehrseite bewusst sein. Die offensichtlichste Herausforderung besteht darin, dass KI in der Lage ist, Täuschung und Manipulation zu erleichtern. Fake News und manipulierte Inhalte können mit Textgeneratoren wie GPT-3 zur Epidemie werden. Als Content Managerin geht es mir darum, Vertrauen aufzubauen. Die Gefahr, dass unsere Arbeit missbraucht wird, um Desinformation zu verbreiten, ist eine ernsthafte Bedrohung. Ein weiteres Problem liegt in der Frage der Urheberschaft und des Plagiats. KI kann Texte erstellen, die von menschlichen Schreibern kaum zu unterscheiden sind. Das bedeutet, dass wir uns Gedanken über Originalität machen müssen. Wie sicher können wir sein, dass Inhalte nicht in Wirklichkeit von einem Computer verfasst wurden?
Die ethischen Abgründe Die ethischen Fragen, die KI in der Texterstellung aufwirft, sind so knifflig wie ein Labyrinth. Erstens, was ist mit den Jobs? Wenn KI so effizient und kostengünstig Texte erstellen kann, könnten menschliche Autoren wie ich auf der Strecke bleiben. Content-Manager, die plötzlich arbeitslos werden? Keine rosige Vorstellung. Und dann gibt es die Frage der Transparenz. Wenn ein Text von einer KI geschrieben wurde, sollte das für jeden offensichtlich sein. Ansonsten riskieren wir, unser Publikum zu vergraulen und seine Neugier zu verlieren. Zu guter Letzt müssen wir den Vorurteilen und Diskriminierung in KI-Texten ins Auge blicken. KI-Modelle lernen aus menschlichen Daten, und das kann zu Vorurteilen führen. Wenn diese Modelle Texte generieren, könnten sie unabsichtlich Diskriminierung unterstützen.
Ein ausgewogener Ansatz KI ist gekommen, um zu bleiben. Wir können die Uhr nicht zurückdrehen, aber wir können sicherstellen, dass wir sie verantwortungsbewusst nutzen. Als Content-Managerin bin ich entschlossen, den KI-Zauber zu nutzen, aber nicht blindlings. Transparenz und Verantwortung sind die Schlüsselwörter. Lassen Sie uns sicherstellen, dass KI-Texte eindeutig gekennzeichnet sind. Lasst uns die KI-Modelle im Auge behalten und sicherstellen, dass sie keine Diskriminierung fördern. Die Überwachung von KI-Texten wird zu einem wichtigen Teil unserer Arbeit. Und schließlich sollten wir alle bereit sein, unser Wissen über KI zu erweitern, um in dieser sich rasch verändernden Branche konkurrenzfähig zu bleiben. Wenn wir den KI-Dschungel gemeinsam durchqueren, können wir die Chancen nutzen und die ethischen Herausforderungen meistern, um eine aufregende digitale Zukunft zu gestalten.

Alles Fake? Auch wenn das hier meine Kolumne ist, habe ich mir ausnahmsweise eine Gastautorin hinzugezogen. Nennen wir sie KI-m.
Alles Fake? Vielleicht haben Sie es gemerkt … originell ist die Idee nicht mehr: Der obenstehende Text wurde von einer KI, von Chat GPT, verfasst. Immerhin komme ich hiermit der vorgeschlagenen Pflicht, KI-Texte zu kennzeichnen, nach. Jetzt möchte ich den Vorhang aber noch einmal zurückziehen, denn es soll ja meine Kolumne bleiben. KI ist ein gleichermaßen spannendes und beängstigendes Thema, wie ich finde – sich davor zu verschanzen, ist allerdings die größte Gefahr. Die KI wird nämlich nicht verschwinden, Texter, die sich dieser verweigern und sie ignorieren, aber vermutlich schon.
Warum erst jetzt? Das Thema KI ist schon recht lange ein Thema, doch als zu Beginn des Frühjahres alle darüber gesprochen und geschrieben haben, war ich noch skeptisch und konnte mich dem nicht öffnen. Gerade auch nach dem Metaverse-Hype im Vorjahr, der ähnlich groß war und ins Leere geführt hat. Mittlerweile zeichnet sich in der bvik-Community aber ab, dass die KI Einzug in die Marketing-Abteilungen hält und für viele Marketer 2024 weit oben auf der Agenda steht. Das zeigt unsere brandaktuelle Studie Digitalisierung im B2B-Marketing.
Dass künstliche Intelligenz einer der Top-Trends unserer diesjährigen Befragung zum Trendbarometer 2024 wird und nächstes Jahr thematisiert werden wird, deutet sich bereits an. Das Trendbarometer 2024 erscheint im Dezember. Deswegen habe ich mir einen Ruck gegeben, mich damit aktiv wie in dieser Kolumne zu befassen, wobei ich die sinnvollen Anwendungsgebiete noch begrenzt finde. Bis ich Chat GPT zum Beispiel mit allen Infos gefüttert habe, um einen LinkedIn-Beitrag zu verfassen, habe ich (mindestens) genauso schnell den Beitrag selbst verfasst.
Mit KI experimentieren Ich bin keine Expertin, deshalb fand ich es ein interessantes Experiment, die KI über sich selbst urteilen zu lassen. Folgendes ist mir aufgefallen: Es scheint Paradox, dass die KI ihre eigenen ethischen Abgründe beschreibt – wie den moralischen Einfluss des „Futters“ durch die Menschen. So schreibt die KI über die Menschen, die über die KI geschrieben haben – wie viel „Intelligenz“ steckt wirklich dahinter? Die Ergebnisse sind sehr oberflächlich. Nichts, was man nicht schon in anderen Texten über KI gelesen hat – meine Entschuldigung dafür. Ist ja auch klar, weil sich die KI davon speist. Ich sehe aktuell die Chancen der KI daher hauptsächlich in der reinen Textverfassung, die Inhalte müssen individuell gestellt werden, da das Sammelsurium des Internets zu wenig und zu viel bietet. Ist alles mit Vorsicht zu genießen, aber nicht gänzlich abzulehnen.
Danke und auf Wiedersehen! Hiermit gebe ich die Feder ab an einen neuen Kolumnisten oder eine Kolumnistin, der oder die hoffentlich menschlicher Natur sein wird. Wer weiß schon, was die Zukunft bringt. Wenn Sie mögen, sehen wir uns zu unserer Zukunftskonferenz im B2B-Marketing für Deutschland, Österreich und die Schweiz, dem Tag der Industriekommunikation (TIK), am 27. Juni 2024 im veranstaltungsforum fürstenfeld in Fürstenfeldbruck.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen einige Einblicke in die Marketing-Welt und die Gedanken der Gen Z geben. Im Austausch mit anderen Generationen, Kolleginnen, Bekannten und nun gänzlich digitalen Partnern habe ich viel für die Zukunft mitgenommen, vielen Dank!
Kim Kugelmann