Foto: Peter Neher, Picslocation
Kolumne
Michaela-Susan Pollok
From the desk von Michaela-Susan Pollok, Leiterin Eventmanagement und Social Media beim bvik – Der Industrieverband für Kommunikation & Marketing
2023: Was zeigt meine Glaskugel für Event-Themen?
Immer wenn sich draußen die Blätter von den Bäumen verabschieden, es anfängt, hier in Bayern nach Schnee zu riechen, dann fängt bei mir eine Art „Frühjahrsputz“, ein inneres Großreinemachen an. Dies betrifft sowohl Privates als auch Berufliches. Als Event- und Social-Media-Managerin eines Verbandes, der im B2B-Marketing als Trendscout fungiert, strecke ich meine Nase in den Wind, poliere meine Glaskugel und versuche die Themen zu identifizieren, die ich als wesentlich für das neue Jahr im Bereich Veranstaltungen erachte.
Quo vadis Kunde?
Zum einen ist dies sicherlich Customer Health. Der Customer Health Score dient dazu, eine Vorhersage über künftige Kaufgewohnheiten von Kunden zu treffen. Hier wird noch mehr der „König Kunde“ in den Fokus gestellt und durch die gezielte Ausrichtung von Content und Targeting die Kundenzufriedenheit bei Präsenz-Terminen, aber auch natürlich anderen Event-Formaten und Touchpoints, optimiert. Bei meinen Messebesuchen ist mir sehr stark aufgefallen, dass immer mehr der Mensch im Mittelpunkt steht und die Produkte, abhängig von der Branche, in den Hintergrund gerückt sind. Networking und der persönliche Austausch anstatt der Ausstellung von Exponaten gehören zu den neuen Standkonzepten. Schön zu sehen ist, dass die Menschen wieder Lust haben, auf Messen zu gehen.
Multisensorische Erlebnisse
Mit diesen Emotionen kommt ein weiterer Trend ins Spiel: das Valuetainment, die transformative Kraft der Unterhaltung. Dies zeigt auch die Studie des Zukunftsinstituts auf. Unterhaltsames Storytelling hat das Potenzial, den Wertewandel auf eine eher leichte, aber nachhaltige Art und Weise zu transportieren, und findet daher auch im B2B-Sektor immer mehr Verwendung. Dadurch erhält die Customer Experience einen gewissen multisensorischen Erlebnis-Charakter, flankiert durch Module wie Gamification, Besucheraktivierung und Matchmaking.
bvik-Lounge auf der BOE International
Der bvik ist exklusiver B2B-Partner BOE International 2023, der Fachmesse für Erlebnismarketing, am 11. und 12. Januar 2023. Die bvik-Lounge in Halle 4 der Messe Dortmund versteht sich als Treffpunkt für den Austausch zu den aktuellen Themen.
Integrative und nachhaltige Verlängerung
Gerade die Messen haben durch das Zusammenkommen von wichtigen Branchen den Auftrag zum gesellschaftlichen Diskurs und sind analoge Kraftzentren unserer Zukunft. Um dies optimal zu nutzen, wird aus meiner Sicht mit Trend Nummer drei generell das Live-Momentum von Events immer mehr aufgebrochen werden. Es kommt zu einer integrativen Verlängerung über diverse Plattformen, wie digitale Showrooms, Metaversum und virtuelle Branchentreffs. Verschiedene Eventformate werden immer mehr in eine kontinuierliche und nachhaltige Erlebniswelt eingebaut werden, um wichtige Themen wie Leadgenerierung, Employer Branding, Wissensvermittlung und Austausch bei den jeweiligen Zielgruppen zu platzieren. Darum geht es auch im Panel auf der Communication Stage der BOE International am 12. Januar 2022 um 14.00 Uhr: „The Human Touch: Die Messebegegnung mit 5 Sinnen erleben?".
Gelebte Vielfalt: Die Gen Z übernimmt
Vielfalt hat sieben Dimensionen. Die Dimension „Alter“ spielt für Organisationen in Deutschland vor allem wegen des demografischen Wandels eine große Rolle. Für uns im Verband des bvik und in der Geschäftsstelle heißt das: Generationen(im)Wechsel. Mit der ersten Ausgabe der tw tagungswirtschaft im März übernimmt meine Kollegin Kim Kugelmann (Jahrgang 1997) diese Kolumne und setzt ihre Themen: An der Grenze zwischen Millennials und Gen Z spricht sie für und mit verschiedenen Generationen über die brennenden Themen unserer Branchen.
Kim Kugelmann. Foto: privat
2023 wird sicherlich spannend und herausfordernd werden. Wir müssen schauen, dass wir von dem immer höher werdenden Tempo und den immer komplexer werdenden Anforderungen nicht überholt werden. Gezielter Mut zur Lücke ist gefragt, ein offenes Mindset und die Bereitschaft, die eigene Komfortzone zu verlassen und neue Wege zu gehen.