Christian Kuhn, Geschäftsführer der dfv Conference Group. Foto: dfv Conference Group

Steffen Schulze, Leiter Bereich Kommunikation und Marketing im Verband der deutschen Messwirtschaft AUMA. Foto: Steffen Kugler/AUMA

„Es scheint höchste Zeit zu sein!“

Vom 30. September bis 1. Oktober 2025 feiert der M1 – Zukunftskongress Messe im Memox Frankfurt Premiere. Das Gemeinschaftsprojekt der dfv Conference Group und des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA richtet sich erstmals ausdrücklich an die Ausstellerseite. Über Anspruch und Erwartungen sprechen Christian Kuhn, Geschäftsführer der dfv Conference Group, und für den AUMA Steffen Schulze, Leiter Bereich Kommunikation und Marketing.

m+a report: Mit dem M1 – Zukunftskongress Messe startet ein völlig neues Format in der Messewirtschaft. Herr Schulze, warum braucht es diesen Kongress gerade jetzt und welche Lücke schließt er im bisherigen Messe- und Konferenzkalender?

Steffen Schulze: Das dichte zweite Messehalbjahr brummt schon wieder überall in Deutschland. Nicht alle, die kommen wollten, können, weil sie die eigene Messebeteiligung stemmen müssen. Aber das Thema ist wichtig für die Ausstellungsprofis, die jeden Tag noch besser werden wollen. Das merken wir an etlichen Rückmeldungen und Gesprächen. Es scheint höchste Zeit zu sein, dass wir dieses Kongressformat für ausstellende Unternehmen jetzt beginnen.

Herr Kuhn, wie unterscheidet sich der M1 von bestehenden Formaten?

Christian Kuhn: Es braucht bereits beim ersten Mal die richtigen Menschen vor Ort, es braucht ehrliche und transparente Diskussionen. Entscheidend ist, dass wir nicht nur Vorträge und Panels aneinanderreihen, sondern echte Begegnungen schaffen, die für alle Beteiligten relevant sind. M1 soll der Ort sein, an dem Entscheider, Innovatoren und Gestalter der Branche zusammenkommen, um offen über Herausforderungen, Trends und neue Wege zu sprechen – auch kontrovers, wenn nötig.

Wenn sich der M1 ausdrücklich an die Ausstellerseite richtet: Wen wollen Sie dabei gezielt erreichen?

Christian Kuhn: Wir richten uns mit dem M1 ganz bewusst an die Entscheider – also an diejenigen, die Messen und Live-Kommunikation strategisch verantworten und gestalten. Dazu gehören Marketing- und Kommunikationsverantwortliche, Messe- und Eventmanager, aber auch Business-Development- und Vertriebsentscheider in ausstellenden Unternehmen. Unser Anspruch ist, ihnen eine Plattform zu geben, die über klassische Best-Practice-Präsentationen hinausgeht.

„Der M1 ist der Ort, an dem man Antworten bekommt, aber auch Impulse, die über das eigene Unternehmen hinausgehen.“

Christian Kuhn, Geschäftsführer der dfv Conference Group.

Gerade Marketingverantwortliche profitieren, weil wir nicht nur über neue Trends sprechen, sondern über konkrete Strategien und Handlungsmöglichkeiten. Wir bringen Menschen zusammen, die ähnliche Herausforderungen haben – etwa, wie man Budgets effizienter einsetzt, neue Zielgruppen anspricht oder hybride Messeformate erfolgreich integriert. Der M1 ist der Ort, an dem man Antworten bekommt, aber auch Impulse, die über das eigene Unternehmen hinausgehen.

Viele Aussteller wünschen sich Orientierung für ihre tägliche Praxis. Welche Impulse und Strategien können die Teilnehmer:innen vom M1 mitnehmen, die sich direkt in der Messeplanung anwenden lassen?

Steffen Schulze: Erst einmal möchten wir Aussteller mit Ausstellern zusammenbringen, idealerweise quer durch viele Wirtschaftszweige. Allein den Blick über den eigenen Branchen-Tellerrand halten wir für wertvoll. Wir erleben sehr oft, dass Messe-Verantwortliche in Unternehmen geradezu erleichtert sind, wenn sie hören, dass ihre Kolleginnen und Kollegen in anderen Unternehmen ähnliche Fragen und Themen haben.

Hier geht es zur Anmeldung zum M1 – Zukunftskongress Messe

Das entspannt ein Stück weit und der direkte Austausch bereichert ungemein. Im Programm schauen wir zunächst auf die Themen aus einer Meta-Perspektive, um dann in die Praxis der Macherinnen und Macher zu gehen. Sie zeigen ihre Best Cases und gehen in die Diskussion. Auch Workshops und Impulse sollen für der künftigen Messeplanung einen neuen Schub geben.

Welche Themen und Trends stehen dabei konkret im Mittelpunkt? Und was bedeuten diese Entwicklungen ganz praktisch für Aussteller, die ihre Messeauftritte zukunftssicher planen wollen?

Steffen Schulze: Das Programm ist sehr dicht. Es gibt etliche Themen zu besprechen, die einen Kongresstag allein verdienen: Wie kommen Besucherinnen und Besucher an meinen Stand – und dann vor allem die Leads? Das Thema gewinnt stark an Bedeutung. Außerdem: Wie gestalte ich meinen Messe- und Markenauftritt erfolgreich in einem so wettbewerbsintensiven Umfeld wie einer Messe, wo die gesamte Branche beisammen ist? Und wie mache ich diesen Erfolg messbar, messbarer? Unternehmensintern wie -extern, aber auch für einen selbst.

„Das Thema ist wichtig für die Ausstellungsprofis, die jeden Tag noch besser werden wollen.“

Steffen Schulze, Leiter Bereich Kommunikation und Marketing im Verband der deutschen Messwirtschaft AUMA.

Und das Thema Nachhaltigkeit ist und bleibt entscheidend für viele Unternehmen. Erste Schritte sind gegangen. Doch wohin geht diese Reise? Auch an künstlicher Intelligenz kommen wir nicht vorbei, die im Messegeschäft immer mehr eingesetzt wird. Also wirklich viel guter Stoff auf einmal an nur einem Programmtag und Vorabend. Aber das sind die Themen, die ausstellende Unternehmen derzeit auf dem Zettel haben, wenn es um ihre Messebeteiligungen geht. Das zeigt unsere jährliche Befragung der ausstellenden Wirtschaft in Deutschland, der AUMA-Aussteller-Ausblick.

Der M1 versteht sich als Auftakt. Was braucht es, damit sich der Kongress dauerhaft als feste Plattform etabliert – eventuell sogar als Leitevent für die ausstellende Wirtschaft?

Christian Kuhn: Es braucht Mut, den Status quo infrage zu stellen und die Themen anzusprechen, die wirklich bewegen. Wenn die Teilnehmer spüren, dass wir ihnen keine Standardlösungen präsentieren, sondern Impulse geben und Raum für gemeinsames Nachdenken und Handeln schaffen, entsteht Mehrwert – und genau das ist die Grundlage dafür, dass M1 sich langfristig als feste Plattform etabliert. Unser Ziel ist, dass jeder, der hier war, mit dem Gefühl nach Hause geht: „Das hat mich weitergebracht.“ Wenn wir das erreichen, wird M1 Schritt für Schritt zu dem Leitevent, das die ausstellende Wirtschaft verdient.

Justine Hein

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