Meet in Austria
Gemeinsamer Weg
Ge(h)spräche: Bei der Convention4u 2024 im Palais Kaufmännischer Verein Linz liefen die 200 Teilnehmer zu Fuß von Location zu Location. Passend zum Generalthema „Künstliche Intelligenz – lebendige Tagungskultur. Potenziale erkunden.“ fanden sich die österreichischen Eventprofessionals im Ars Electronica Center ein zur Ausstellung „Understanding AI“. Foto: ACB, convention-photography.at
Ge(h)spräche: Bei der Convention4u 2024 im Palais Kaufmännischer Verein Linz liefen die 200 Teilnehmer zu Fuß von Location zu Location. Passend zum Generalthema „Künstliche Intelligenz – lebendige Tagungskultur. Potenziale erkunden.“ fanden sich die österreichischen Eventprofessionals im Ars Electronica Center ein zur Ausstellung „Understanding AI“. Foto: ACB, convention-photography.at
Im September wählen die Österreicher ihren Nationalrat. Die Rechtspopulisten könnten sich wie zu den Europawahlen den Wahlsieg holen. Die österreichische Tagungsindustrie hält dagegen und setzt in einem nie dagewesenen Schulterschluss mit ihrer neuen Strategie „Meet in Austria“ auf Gastfreundschaft und Weltoffenheit.
Anders als in Deutschland hat der Meetingmarkt in Österreich letztes Jahr sein Vor-Corona-Niveau erreicht und sogar übertroffen. Für den Meeting Industry Report Austria 2023 meldeten 660 Betriebe 26.144 Veranstaltungen und damit ein Plus von über 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2019 waren es 25.178 Veranstaltungen, wenn auch mit mehr Teilnehmern, nämlich knapp 1,8 Mio. (2023 knapp 1,7 Mio. Teilnehmer). Diese positive Entwicklung bestätigt die Umfrage des Austrian Convention Bureaus (ACB): 81 Prozent der befragten Mitglieder prognostizieren eine gleichbleibende oder steigende Auslastung bis 2026.
Sandra Neukart freut sich über die Ergebnisse. „Rekordzahlen bei den Veranstaltungen und die soliden Entwicklungen bei den Tagungs-Nächtigungen und den -Teilnehmer:innen zeigen, dass die während der Corona-Pandemie stark herausgeforderte österreichische Tagungsbranche ein äußerst attraktives Angebot aufweist und der physische Austausch durch nichts zu ersetzen ist.“ Als COO der Österreich Werbung versichert sie: „Wir unterstützen die Branche bei der zukunftsgerichteten Weiterentwicklung. Diese Zielsetzung ist in die Ausarbeitung der Convention-Strategie 'Meet in Austria' eingeflossen.“
Neue Strategie: Meet in Austria
Die neue „Meet in Austria“-Strategie setzt auf der Studie „Von der Meeting Industry zur Meaning Industry“ auf. Darin identifizieren die Professoren Lukas Zenk von der Donau-Universität Krems und Markus Peschl von der Universität Wien Themen wie Purpose und Co-Creativity als wichtig. „Aus diesen Erkenntnissen haben wir es als unsere Aufgabe gesehen, relevante Share- und Stakeholder zusammenzubringen, um gemeinsam die österreichische Tagungsbranche weiterzuentwickeln“, erläutert ACB-Geschäftsführerin Michaela Schedlbauer-Zippusch die Herangehensweise. Mit Share- und Stakeholder meint sie den Schulterschluss zwischen dem Austrian Convention Bureau, der Österreich Werbung sowie den Convention Bureaus der neun Bundesländer mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft und der Wirtschaftskammer Österreich. Nicht nur für Schedlbauer-Zippusch schreibt die österreichische Tagungsindustrie damit Geschichte.
Foto: ACB, convention-photography.at
Um ihr Land als Destination für Business Events zu profilieren, wählen die Partner die Formulierung „Verbindend. Lohnend. Transformativ“ und drei Vorzüge ihres Landes: authentische Gastfreundschaft, herausragende Naturerlebnisse und eine kultivierte, weltoffene Atmosphäre. „Das Erarbeiten der Strategie war eine wertvolle Kollaboration zwischen unterschiedlichsten Partnern innerhalb und außerhalb der Tagungsindustrie, stets auf Augenhöhe geführt“, bekräftigt Gerhard Stübe. Der Geschäftsführer von Kongresskultur Bregenz war bis Juli ACB-Präsident und saß bei der Entwicklung der Strategie mit am Tisch. „Die Formulierung ‚Verbindend. Lohnend. Transformativ‘ soll als Leitlinie, Positionierung und als Ausdruck der inneren Haltung dienen“, erklärt er und ergänzt: „Ziel ist es, Menschen noch sinnvoller zu verbinden, Konferenzen, Tagungen, Kongresse und Corporate Events sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich lohnend zu gestalten, damit diese nachhaltig transformativ wirken – bei den Veranstalter:innen, den Teilnehmenden sowie in Österreichs Tagungsdestinationen.“ Für die Umsetzung sorgen sechs Handlungsfelder mit konkreten Aktivitäten: Leuchttürme & Innovation, Marke & Kommunikation, Aus- & Weiterbildung, Netzwerkmanagement, Nachhaltigkeit sowie Zahlen, Daten und Fakten.
Österreichs Vorzüge
Die drei Vorzüge – authentische Gastfreundschaft, herausragende Naturerlebnisse und eine kultivierte, weltoffene Atmosphäre – spiegeln für Michaela Schedlbauer-Zippusch die Differenzierung der Tagungsdestination Österreich wider und unterstreichen deren Alleinstellungsmerkmale. So verkörpere authentische Gastfreundschaft die österreichische Kultur. „Sie schafft eine einladende Atmosphäre, die das soziale Wohlbefinden der Teilnehmer:innen fördert und das Gefühl von ‚Verbindung‘ verstärkt“, meint Schedlbauer-Zippusch. In herausragenden Naturerlebnissen sieht sie eine inspirierende Kulisse für Events, wobei die intakte Natur nicht nur als Erholungsraum diene, sondern auch als Motivator für Kreativität und Innovation. „Die kultivierte, weltoffene Atmosphäre reflektiert Österreichs reiche kulturelle Tradition, seinen offenen Geist und Stärke als Wirtschafts- und Wissensstandort. Diese Umgebung fördert einen fruchtbaren Austausch von Ideen und trägt zur ‚transformativen‘ Kraft von Business Meetings bei“, beschreibt sie den dritten Vorzug. Angesichts der österreichischen Nationalratswahl am 29. September 2024 ist es ihr wichtig, österreichische Kernwerte wie „Offenheit, Kollaboration und Respekt“ zu betonen. Für sie sind die Europawahlen und die bevorstehenden Nationalratswahlen Ausdruck demokratischer Prozesse – und Wahlentscheidungen gilt es zu respektieren. Das Austrian Convention Bureau konzentriere sich deshalb darauf, ein Umfeld zu schaffen, in dem Offenheit und Vielfalt gefördert werden – unabhängig von politischen Veränderungen.
Foto: Austrian Convention Bureau, convention-photography.at
Renate Androsch-Holzer (Mitte) folgt auf Gerhard Stübe
In der Generalversammlung des Austrian Convention Bureaus (ACB) am 3. Juli 2024 übergab Gerhard Stübe (Dritter von rechts) das Präsidentenamt an Renate Androsch-Holzer (Mitte), Inhaberin von RAM Consulting.
„Die Situation in Österreich ist ja nicht ‚einzigartig‘ in Europa“, gibt der ehemalige ACB-Präsident Gerhard Stübe zu bedenken. Jede und jeder Einzelne in der Gesellschaft sei gefragt, einen positiven Beitrag dazu zu leisten, dass Menschen sich wieder mehr auf Augenhöhe begegnen und austauschen. Je weiter die linken und rechten politischen Flügel divergieren und je größer die Versuche, die Menschen in sozialen Medien und Kanälen politisch zu verunsichern, desto wichtiger erachtet der Chef des Festspielhauses Bregenz die Rolle der Veranstaltungswirtschaft als vernetzende und verbindende Branche. „Wer sonst bietet geschützte Räume für gute Gespräche und weiß immer mehr darüber Bescheid, wie gute Begegnungskultur gelingen kann?“, fragt Stübe und appelliert an alle Eventprofessionals: „Nutzen wir also unser Wissen und verbinden wir die Gesellschaft!"
Die neun Bundesländer
Entlang der drei Vorzüge Österreichs bringt jedes Bundesland im Sinne von Synergien seine Stärken und Spezialitäten ein. Im Handlungsfeld „Leuchttürme & Innovation“ werden gemeinsam innovative Tagungsprojekte entwickelt, die die lokalen Stärken hervorheben und nachhaltige Werte schaffen. Zum Vorzug „Kultivierte, weltoffene Atmosphäre“ meldet sich Anita Paic: „Wien ist ein Ort der internationalen Begegnung – reich an Geschichte und stolz auf die damit verbundene Vielfalt und Weltoffenheit.“ Die Leiterin Vienna Convention Bureau verweist auf ihre Stadt als Standort zahlreicher internationaler Organisationen, allen voran der Vereinten Nationen, Bildungseinrichtungen und Unternehmen. Für sie ist Wien nicht nur ein Ort der Diplomatie, sondern eine kosmopolitische Metropole. Die Wiener sind dabei, ihr Leuchtturmprojekt zu erarbeiten, das sich der Legacy widmen wird. Paic: „Sinnstiftende Veranstaltungen gewinnen zunehmend an Bedeutung, hier möchten wir gemeinsam mit unseren Partnern als Meeting Destination Vienna Zeichen setzen.“ Durch die Vernetzung von Veranstaltern und lokalen Organisationen sollen Projekte entstehen, deren Wirkung weit über das jeweilige Meeting hinausgeht. Das Pilotprojekt European Association for the Study of the Liver (EASL) gibt einen Vorgeschmack.
Meet in Austria
Die neue Strategie Meet in Austria setzt auf Österreichs Vorzüge: authentische Gastfreundschaft, herausragende Naturerlebnisse und eine kultivierte, weltoffene Atmosphäre. Wie zahlen die Bundesländer Wien, Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Niederösterreich, Steiermark, Burgenland und Vorarlberg darauf ein?
Anita Paic
Leiterin Vienna Convention Bureau
Ingrid Pichler
Teamleitung Marktmanagement Convention Bureau & Events bei Oberösterreich Tourismus
Heidi Strobl
Managing Director Salzburg Convention Bureau
Theresa Müssiggang
Head of Convention Bureau Tirol
Edith Mader
Geschäftsfeldmanagement Wirtschaftstourismus und Convention Bureau Niederösterreich
Andrea Sajben
Leiterin Steiermark Convention
Andreas Sagmeister
Team Marketing Services bei Burgenland Tourismus
Katrin Preuß
Leitung Convention Partner Vorarlberg
Geht es um die drei Vorzüge, zahlt Oberösterreich laut Ingrid Pichler ebenso am meisten auf die weltoffene Atmosphäre ein und die Wirtschaftskompetenz. Die Teamleiterin Marktmanagement, Convention Bureau & Events bei Oberösterreich Tourismus, beschreibt Oberösterreich als starkes Wirtschafts- und Industriebundesland mit Kompetenzen in der Stahl- und Maschinenproduktion, im Automotive-Bereich, der IT und Chemie. „Durch die Vernetzung von Forschung, Wissenschaft, Industrie und Tourismus bietet sich ein perfekter Nährboden, um Neues entstehen zu lassen – und Kongresse schaffen den optimalen Rahmen für Austausch, Vernetzung und Wissenstransfer“, führt Pichler aus. Folgerichtig konzentriert sich Oberösterreich im Leuchtturmprojekt auf die interdisziplinäre Vernetzung von Wirtschaft, Industrie, Tourismus und Tagungswirtschaft. Die Öffnung der Unternehmen als Markenwelten fördert den Blick hinter die Kulissen und den Wissenstransfer. Just hat das Wirtschafts- und Tourismusressort des Landes Oberösterreich mit Oberösterreich Tourismus und Branchenvertretern ein neues Fördermodell für Kongresse und Tagungen entwickelt. Für nachhaltige Veranstaltungen gibt es einen Bonus. Salzburg setzt als Handelsknotenpunkt zwischen den Ländern im Mittelmeerraum und in Zentraleuropa auf seine internationale Bekanntheit und Wirtschaftskraft, Forschergeist und vielseitige Locations. Kultur und Weltoffenheit zeichnen das Land für Heidi Strobl aus. Die Geschäftsführerin im Salzburg Convention Bureau macht das Thema „Automotive und E-Mobilität“ zum Leuchtturmprojekt. Nicht nur ist die Porsche Holding Salzburg als Österreichs umsatzstärkstes Unternehmen und Europas größtes Automobilhandelshaus in Salzburg ansässig, hier haben sich die vielen Autoimporteure und internationalen Logistik- und Transportunternehmen angesiedelt und Unternehmen wie Porsche, Mercedes, BMW, Suzuki und Jaguar Arbeitsplätze geschaffen. Strobl: „Nun steht die große Wende zur E-Mobilität an. Die Porsche-Holding-Tochter Moon Power bietet nachhaltige, intelligente und datengetriebene Energiekomplettlösungen aus einer Hand und ist damit ‚Enabler‘ für die Elektromobilität.“ Die Marke Moon und das E-Mobilitäts-Kompetenzzentrum der Mooncity in Salzburg geben Einblicke in laufende Entwicklungen. Als Mission formuliert Heidi Strobl: „Nachhaltige Energiekonzepte der Zukunft schon heute erfolgreich umsetzen.“
Heidi Strobl: Die große Wende zur E-Mobilität steht an. Salzburg hat sich deshalb im Leuchtturmprojekt für das Thema „Automotive und E-Mobilität“ entschieden. Foto: SCB, Eva Mrazek
Gastfreundschaft und Genuss
„Der größte USP von Tirol sind zweifellos unsere beeindruckende Natur und die majestätischen Berge“, ist Theresa Müssiggang überzeugt. Die neue Leiterin im Convention Bureau Tirol unterstreicht, dass Business Events nicht nur in der Nähe, sondern in der Natur stattfänden, was zu besonderen Erlebnissen führe. Befragungen der Gäste bestätigen das: Berge, Landschaft und Natur sind die Reisemotive. „Diese Naturverbundenheit schafft nicht nur unvergessliche Erlebnisse, sondern fördert auch Kreativität und Inspiration bei den Veranstaltungsteilnehmer:innen und stellt einen starken USP für Tirol als MICE-Destination dar“, meint Müssiggang. Die Tiroler befinden sich in einer strategischen Neuentwicklung und arbeiten an Großprojekten im Bereich Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit, die als Leuchtturmprojekte dienen könnten. Als ein Beispiel nennt Müssiggang die Sammlung und Analyse der MICE-Daten in Tirol, um Trends und Bedürfnisse besser zu erkennen. „Niederösterreich ist bekannt für Kulturgenuss, Genusskultur und Gastlichkeit“, sagt Edith Mader vom Geschäftsfeldmanagement Wirtschaftstourismus und Convention Bureau Niederösterreich und spielt auf das größte Weinanbaugebiet Österreichs an. Das rückt das Leuchtturmprojekt „Weinbau und Biodiversität im Zeichen des Klimawandels“ noch stärker in den Fokus. Wissenschaft und Forschung haben bereits einen starken Stellenwert, etwa die Donau-Universität Krems, das Austrian Institute of Technology in Tulln oder das Institute of Science and Technology in Klosterneuburg. Laut Mader finden Veranstalter hier die „perfekten Rahmenbedingungen für internationale Begegnungen von Wissenschaft und Forschung zum Thema ‚Weinbau und Landwirtschaft – Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“.
Edith Mader: Niederösterreich beheimatet das größte Weinanbaugebiet Österreichs. Das rückt das Leuchtturmprojekt „Weinbau und Biodiversität im Zeichen des Klimawandels“ noch stärker in den Fokus. Foto: Daniela Matejschek
„Genussvoll tagen“ ist das Motto von Steiermark Convention. „Dementsprechend stellen unsere steirischen Tagungsanbieter ein hochwertiges, regionales und saisonales Kulinarik-Angebot in den Mittelpunkt jeder Businessveranstaltung“, so Leiterin Andrea Sajben. Kürbis, Apfel oder Wein wie andere Erzeugnisse der steirischen Sennereien gehören hier auf den Speiseplan. Verkostungen und Werkschauen bei lokalen Herstellern machen diesen Genuss erlebbar. Sajben kombiniert die Slogans „Genussvoll tagen“ in der Steiermark und „Grünes Herzen Österreichs“ und fokussiert auf Kulinarik und Nachhaltigkeit. Beides erschließe in steirischen Regionen das Leuchtturmprojekt. „So werden Erlebnis, Natur, Entwicklung und Kultur vereint. Alles im Kontext zur Nachhaltigkeit“, resümiert sie. Konkret denkt Sajben an Produkte, die Meetings aufwerten, sei es in den Locations und Hotels oder bei Veranstaltungen wie dem Aufsteirern oder der Langen Tafel der GenussHauptstadt Graz. Burgenländische Gastfreundschaft und Geselligkeit mit regionalen Speisen und Weinen schaffen unvergessliche Veranstaltungen, sagt Andreas Sagmeister vom Team Marketing Services bei Burgenland Tourismus. Er hebt die geografische Lage hervor mit Landesgrenzen zu Ungarn im Osten, der Slowakei im Norden und Slowenien im Süden. Die multikulturellen Einflüsse sind ein wesentlicher Bestandteil des jüngsten Bundeslandes Österreichs, das bekannt ist für seine Weinkultur, seine Spitzenweine und international renommierte Winzer. „Naheliegend wäre, dass wir als Leuchtturm auch diesen USP setzen – nicht zuletzt auch, weil immer mehr WinzerInnen auch MICE-relevante Angebote und Top-Infrastruktur im vinophilen Ambiente schaffen“, meint Sagmeister und denkt an die Wein- und Wellnessresorts, seine modernen Weingüter und traditionellen Weinkeller. Bei erneuerbaren Energien, der Bio-Quote, Bio-Diversität und Regionalität sind die Burgenländer Vorreiter, weshalb sich auch das Themenfeld Nachhaltigkeit anbietet.
Lebensraum-Entwicklung
Gerhard Stübe führt diesen Gedanken gerne fort. „Eine Idee für die Zukunft könnte das Thema ‚Notwendige Innovationen durch Einfluss klimatischer Veränderungen im Weinanbau‘ sein. Dies hätte gleich für mehrere Bundesländer in Österreich hohe Relevanz.“ Der ehemalige ACB-Präsident schlägt vor, sich hierzu durch verschiedene Begegnungsformate eine Themenführerschaft zu erarbeiten. Stübe: „Unser Ziel ist es, so für Österreich zukunftsrelevante Themen zu qualifizieren, die allesamt nachhaltig auf die Weiterentwicklung unseres Landes einzahlen.“ Bereits vor einigen Jahren haben die Vorarlberger das Thema "Lebensraum-Entwicklung" in Vorarlberg für sich entdeckt; einerseits durch die Positionierung der Marke Vorarlberg mit dem Vision Statement „Vorarlberg wird chancenreichster Lebensraum für Kinder bis 2035“, andererseits durch das strategische Bekenntnis der Destination BodenseeVorarlbergTourismus als wichtigem Faktor der Entwicklung des Lebensraums Vorarlberg im Vierländereck.
Festspielhaus Bregenz nutzt Bodenseewasser
Das Festspielhaus Bregenz wird zum Frühjahr 2025 energetisch saniert. Nach der thermischen Sanierung der Seebühne folgen dieses Jahr die Dächer mit einer Gesamtfläche von 6.000 Quadratmetern, die Installation der Photovoltaik-Anlage auf der Werkstattbühne und das Mehrzweckgebäude. Als Teil der Klimastrategie 2030 der Landeshauptstadt Bregenz installieren die Stadtwerke Bregenz eine neue Seeenergienutzung im benachbarten neuen Seebad, die auch das Festspielhaus Bregenz mit Energie versorgt. Je nach Jahreszeit entziehen Wärmetauscher dem Bodenseewasser Wärme oder Kälte, um die beiden Einrichtungen zu heizen bzw. zu kühlen, und leiten es anschließend zurück in die Tiefen des Sees. Durch die Seewassernutzung deckt das Festspielhaus künftig rund 80 Prozent des Energiebedarfs. Foto: bobdo
Convention Partner Vorarlberg sieht darin den Auftrag, durch sinnstiftende Formate zur Lebensraum-Entwicklung beizutragen. Oder in Stübes Worten: „Die richtigen Menschen in geschützten Räumen die richtigen Fragen stellen zu lassen, um schlussendlich bessere Entscheidungen treffen zu können.“ „Als Leuchtturm haben wir die Konferenz „The Best Place To Live“ gewählt“, bestätigt Katrin Preuß, Leitung Convention Partner Vorarlberg. Das neue Format zur Weiterentwicklung des alpinen Lebensraums im Festspielhaus Bregenz will Menschen in lebendigen und innovativen Formaten zusammenbringen, um die nachhaltige Entwicklung des Lebensraums voranzutreiben. „Mit einem klaren Fokus auf interdisziplinäre Vernetzung und der Förderung branchenübergreifender Kooperationen ist diese Konferenz ein Vorbild für die Art von lebendigen Begegnungen, die wir in Zukunft brauchen“, meint Preuß. Ihr und ihren Mitstreitern geht es um positive Zukunftsbilder und den Anspruch, sich diese gemeinsam nicht zur auszumalen, sondern Dinge in Bewegung zu bringen, die die nachhaltige Transformation im Lebens- und Wirtschaftsraum Vorarlberg und Bodensee positiv beeinflussen. Katrin Preuß: „Für uns ist diese Veranstaltung ein positives Beispiel und deshalb auch ein Leuchtturm, da wir überzeugt sind, dass wir angesichts der multiplen Krisen und Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft kraftvolle, entschlossene, kreative und inspirierende Formen und Formate brauchen, um auf die großen Fragen unserer Zeit wirklich wirkungsvoll antworten zu können.“