Rat für Nachhaltige Entwicklung
Und jetzt alle
Auf der 21. Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung ist die digitale Plattform „Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit“ live gegangen. Entlang der 17 Sustainable Development Goals können Organisationen ihre Projekte eintragen, für andere sichtbar machen und sich vernetzen. Foto: RNE, André Wagenzik, Florian Bolk
Auf der 21. Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung ist die digitale Plattform „Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit“ live gegangen. Entlang der 17 Sustainable Development Goals können Organisationen ihre Projekte eintragen, für andere sichtbar machen und sich vernetzen. Foto: André Wagenzik, Florian Bolk
„Transformation anpacken, Zukunft schaffen – Nachhaltigkeit als Gemeinschaftswerk“ hat der Rat für Nachhaltige Entwicklung seine 21. Jahreskonferenz überschrieben und überrascht: Zum Auftakt kommt die Jugend auf die Bühne, als Höhepunkt geht die neue Plattform zur Partizipation an den Start – und das Ganze unter den Prämissen eines nachhaltigen Events.
„Wir treffen uns in einer ganz besonders bewegten Zeit“, eröffnet Dr. Werner Schnappauf die 21. Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung am 26. September 2022. In seinem zweiten Satz überrascht der Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) die 1.000 Teilnehmer:innen im bcc Berlin Congress Center: „Lassen Sie uns den Tag beginnen mit einem Ausrufezeichen! Wir beginnen diese Jahreskonferenz mit einem Jugend-Panel.“ Schließlich ist die Jugend die Zukunft. Das sieht die Generation Z genauso und diskutiert im Panel „Wenden oder weitermachen? Junge Positionen zur Nachhaltigkeitspolitik“. „Was uns verbindet, ist die Dringlichkeit – und der große Wunsch, nachhaltig zu verändern!“, bringt Fabian Abel vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die Äußerungen auf den Punkt. Derian Boer vom BUNDJugend bekräftigt: „Wir wollen mitreden und können auch diskutieren etwa auf Veranstaltungen.“
Foto: RNE, André Wagenzik, Florian Bolk
Panel „Wenden oder weitermachen?"
Zum Thema „Wenden oder weitermachen? Junge Positionen zur Nachhaltigkeitspolitik“ diskutieren Fabian Abel, Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Gülistan Bayan, Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland (BDAJ), Derian Boer, BUNDJugend, Wendelin Haag, Vorsitzender des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR), Nico Holsten, Naturschutzjugend im NABU (NAJU), und Ella Schott, Jugend des Deutschen Alpenvereins.
Das Publikum freut sich über den frischen Wind, der im denkmalgeschützten Saal aufkommt, und wer zum Thema Nachhaltigkeit nach jungen Redner:innen sucht, wird fündig. Warum der Rat für Nachhaltige Entwicklung dafür zwei Jahrzehnte brauchte, wird beim Bio-Kaffee in der Pause ebenso besprochen wie die Frage, ob in den nächsten Rat – wie in die Vorstände jeglicher Organisationen – nicht auch Vertreter:innen unter 30 Jahre einziehen sollten. Das Beratungsgremium mit Mandat der Bundesregierung berief 2001 erstmals der damalige Kanzler Gerhard Schröder und 2020 zuletzt die ehemalige Kanzlerin Angela Merkel. Die 15 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sind Ehrenamtliche und für drei Jahre berufen. Den Vorsitz haben Dr. Werner Schnappauf, Rechtsanwalt und Berater, ehemals Staatsminister und Hauptgeschäftsführer BDI, inne und seine Stellvertreterin Prof. Dr. Imme Scholz, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung und Honorarprofessorin der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Einmal im Jahr lädt der Rat für Nachhaltige Entwicklung die Bürger:innen zur Jahreskonferenz ein und 2022 zum Generalthema „Transformation anpacken, Zukunft schaffen – Nachhaltigkeit als Gemeinschaftswerk“.
Call to action
Das Generalthema ist mit Bedacht gewählt, und es soll nicht bei Worten bleiben. Schnappauf appelliert an die Zuhörer:innen, dass alle Generationen ihren Beitrag leisten müssen für eine ökologisch und wirtschaftlich gute Zukunft. Angesicht der außerordentlich ernsten Lage und der multiplen Krisen ist die 21. Jahreskonferenz in seinen Augen so wichtig für die richtige Weichenstellung wie kaum eine zuvor. Der RNE-Vorsitzende wendet sich an die Menschen im Saal und an den Bildschirmen, denn die Jahreskonferenz findet nach zwei Jahren wieder in Präsenz statt und wird im Livestream übertragen. In Person sind beispielsweise Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze zugegen, Staatssekretärin Jennifer Morgan und Helmut Kleebank, Vorsitzender des Parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung im Bundestag. Per Video-Botschaft zugeschaltet sind UN-Generalsekretär Antonio Guterres und die Friedensnobelpreisträgerin und ehemalige Präsidentin Liberias Ellen Johnson Sirleaf.
Call to action
Das Generalthema ist mit Bedacht gewählt, und es soll nicht bei Worten bleiben. Schnappauf appelliert an die Zuhörer:innen, dass alle Generationen ihren Beitrag leisten müssen für eine ökologisch und wirtschaftlich gute Zukunft. Angesicht der außerordentlich ernsten Lage und der multiplen Krisen ist die 21. Jahreskonferenz in seinen Augen ist so wichtig für die richtige Weichenstellung wie kaum eine zuvor. Der RNE-Vorsitzende wendet sich an die Menschen im Saal und an den Bildschirmen, denn die Jahreskonferenz findet nach zwei Jahren wieder in Präsenz statt und wird im Livestream übertragen. In Person sind beispielsweise Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze zugegen, Staatssekretärin Jennifer Morgan und Helmut Kleebank, Vorsitzender des Parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung im Bundestag. Per Video-Botschaft zugeschaltet sind UN-Generalsekretär Antonio Guterres und die Friedensnobelpreisträgerin und ehemalige Präsidentin Liberias Ellen Johnson Sirleaf.
Dr. Werner Schnappauf, Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung: „Diese 21. Jahreskonferenz ist so wichtig für die richtige Weichenstellung wie vielleicht keine zuvor, denn wir alle wissen, dass wir in einer außerordentlich ernsten Lage sind.“ Foto: RNE, André Wagenzik, Florian Bolk
Ob off- oder online: Den Teilnehmer:innen ist bewusst, dass weniger als acht Jahre bleiben bis 2030, und dass die globale Gemeinschaft zur Halbzeit der Agenda 2030 wegen der weltpolitischen Lage vor großen Herausforderungen steht. „Lassen Sie uns angesichts der ernsten Lage die Krisen zur Chance für Nachhaltigkeit machen. Noch nie war die Zeit so günstig. Der Druck von innen und außen ist so groß, dass wir jetzt auch die für den Weg der Nachhaltigkeit gewinnen, die noch nicht mitgemacht haben“, so Schnappauf. Jetzt komme es auf die Bürgermeister:innen und Landrät:innen an, auf die kommunale Ebene, auf die Macher:innen und Umsetzer:innen. Der Ratsvorsitzende ist überzeugt: „Der Ernst der Lage findet nur mit dem Leitbild für nachhaltige Entwicklung die richtigen Antworten.“ Zu diesem Leitbild bekennt sich der Rat und ist dafür oft belächelt und hinterfragt worden mit Fragen wie: Was ist denn Nachhaltigkeit? Ist das nicht zu abstrakt, zu allgemein? „Und plötzlich in der Krise spüren wir, dass Nachhaltigkeit ein Momentum hat wie wohl nie zuvor“, erläutert Schnappauf und ergänzt: „Uns bleiben nicht mehr als acht Jahre, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, und das angesichts der multiplen Krisen. Da sind dicke Bretter zu bohren.“
Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit
Die digitale Plattform „Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit“ soll bundesweit alle Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit entlang der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bündeln – von den lokalen Nachhaltigkeitsinitiativen über die Wirtschaft, die Wissenschaft bis hin zu den Kommunen.
Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit
„Jeder ist gefragt“, befindet Schnappauf und folgert: „Wir wollen aus dieser 21. Jahreskonferenz heraus eine Bewegung machen, damit wir Nachhaltigkeit im ganzen Land ausrollen können.“ Die Schnittstelle dieser Bewegung ist das „Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit“, das Bund und Länder beschlossen haben. Das Gemeinschaftswerk ist eine digitale Plattform, die Nachhaltigkeit in der Gesellschaft voranbringen will. Unternehmen und Organisationen können entlang der Sustainable Development Goals (SDG) ihre Projekte zu einem der 17 Nachhaltigkeitsziele eintragen, damit sie sichtbar für andere werden und sich mit diesen vernetzen können. Für den feierlichen symbolischen Akt, um die Plattform an den Strom zu schließen, ist Bundeskanzler Olaf Scholz vorgesehen. Da sein Corona-Test morgens positiv ausfällt, springt Staatsministerin Sarah Ryglewski ein und steht an der Seite von Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz. Mit auf der Bühne ist Schnappauf. Der Ratsvorsitzende weiß: „Die Herausforderung dieser Jahreskonferenz ist: Ein Feuer der Begeisterung entfachen für das Gemeinschaftswerk. Daran wollen wir heute arbeiten.“
Die vier Foren im Fishbowl sind interaktiv. Im Bild „Forum 3 – Innovationen für Nachhaltigkeit fördern! Sozial. Technologisch.Institutionell“ mit Prof. Dr. Sophia Becker, Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit, interne Kommunikation, Transfer und Transdisziplinarität der Technischen Universität Berlin, und Nora Griefahn, Vorständin und Mitbegründerin Cradle2Cradle NGO. Foto: RNE, André Wagenzik, Florian Bolk
Das geschieht in Vorträgen am Vormittag und durch Vertiefungen am Nachmittag. Im Panel „Und jetzt alle: Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit“ diskutieren etwa Helmut Kleebank, MdB, Vorsitzender des Parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung im Bundestag, Karl-Sebastian Schulte, Geschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Markus Lewe, RNE-Mitglied und Präsident des Deutschen Städtetages, und Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung KlimaWirtschaft. Die Themen aus den Vorträgen und Panels werden in vier Themenforen interaktiv im Fishbowl erörtet. Im Forum 1 geht es um „Baukultur neu denken, Zirkularität fördern! Wie schaffen wir die Nachhaltigkeitswende im Gebäudebestand?“, im Forum 2 um „Gemeinsam Zukunft schaffen! Wie setzen wir Nachhaltigkeit lokal um?“ und im Forum 3 um „Innovationen für Nachhaltigkeit fördern! Sozial. Technologisch.Institutionell“. Das Forum 4 schließlich thematisiert „Nachhaltigkeit geht nur mit allen! Wie entwickeln junge Menschen gemeinsam Perspektiven?“ und wird gestaltet durch den Deutschen Bundesjugendring, womit sich der Kreis zum Kick-off am Morgen schließt.
Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement
Das Thema Nachhaltigkeit bestimmt nicht nur das Was, die Inhalte der 21. Jahreskonferenz, sondern auch das Wie ebendieser. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung plant und realisiert seine Jahreskonferenzen und alle weiteren Veranstaltungen nach den Kriterien eines nachhaltigen Veranstaltungsmanagements und berücksichtigt dabei den Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen des Umweltbundesamtes und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Bei der Planung, Organisation, Durchführung und Nachbereitung von Veranstaltungen setzt sich der Rat für Nachhaltige Entwicklung gemeinsam mit dem Veranstaltungsort, dem bcc Berlin Congress Center, und allen Dritten und Dienstleistern in den verschiedenen Handlungsfeldern auseinander; von der Anreise bis zu den Werbemitteln.
Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement
Foto: RNE, André Wagenzik, Florian Bolk
Bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen setzt sich der Rat für Nachhaltige Entwicklung gemeinsam mit dem Veranstaltungsort, dem bcc Berlin Congress Center, und allen Dritten und Dienstleistern in seinem nachhaltigen Veranstaltungsmanagement mit den verschiedenen Handlungsfeldern auseinander: Veranstaltungswort und Anreise, Teilnahmemanagement, Catering, Barrierefreiheit, Werbemittel und Tagungsunterlagen, Kommunikation, Evaluierung sowie digitale und hybride Veranstaltungen.
Nachdem der RNE mit seinen Jahreskonferenzen 2020 und 2021 pandemiebedingt ins Internet auswich, geht die diesjährige Konferenz wieder an das bcc Berlin Congress Center. Das denkmalgeschützte Gebäude mit Räumlichkeiten für bis zu 1 500 Personen liegt zentral in der Stadtmitte Berlins am Alexanderplatz zwischen den beiden großen Bahnhöfen Berlins, dem Haupt- und dem Ostbahnhof, und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Dank der Kooperation mit der Deutschen Bahn ermöglicht der Rat für Nachhaltige Entwicklung für 49,50 Euro die CO2-freie Anreise zur Konferenz. Mehr noch: Der RNE empfiehlt Gästen, die übernachten, Hotels in direkter Nähe oder guter Anbindung zum Alexanderplatz, die nachhaltig zertifiziert sind oder sich um die Einhaltung nachhaltiger Standards bemühen: Park Inn Berlin Alexanderplatz, Motel One Berlin-Alexanderplatz, Greet Berlin Alexanderplatz, B&B Hotel Berlin-Alexanderplatz und das ibis budget Berlin Alexanderplatz.