Foto: HTW Berlin

Editorial

Kerstin Wünsch

Chefredakteurin tw tagungswirtschaft kerstin.wuensch@dfv.de

Solidarität mit Sofiya Kayinska

“So good to meet again!” How often have you said or heard that in private or business context over the last weeks? And it’s true: Personal relations are the foundation of everything. Happy to work in an industry that is all about connecting people”, schreibt auf LinkedIn Holger Feist, Chief Strategy Officer und Unternehmenssprecher der Messe München. Ich like das sofort. Die deutsche Messewirtschaft ruft den Messemonat Mai aus, um auf die angespannte Situation der Branche durch die Pandemie aufmerksam zu machen. Jede fünfte der 250 Messen in diesem Jahr ist im Mai anberaumt. Wir reisen wieder zu Business Events und unsere persönliche Begegnung und unsere Gespräche sind wichtiger denn je.

Schließlich ist in die Meldungen zu den Öffnungen aus aller Welt die Nachricht vom Krieg in Europa geplatzt: Am 24. Februar 2022 hat Russland die Ukraine angegriffen. Für uns in der Europäischen Union ist das ein böses Erwachen. Gabriele Fischer, Chefredakteurin von brand eins, beschreibt das so: „Die erste und wichtigste Erkenntnis: Freiheit hat einen Wert. Und einen Preis.“

Und während Wolodymyr Selenskyj für die Welt das Gesicht für die Ukraine ist, für Freiheit und Mut und Demokratie, ist es Sofiya Kayinska für die Veranstaltungswelt. Seit Januar leitet die 30-Jährige das Lviv Convention Bureau im Westen der Ukraine. „Bücher über Krisenmanagement bereiten einen nicht auf die Leitung von Convention Bureaus während eines Krieges vor”, sagt Kayinska pragmatisch und appelliert an alle Event-Professionals: „Please stop your business with Russia!“ Ihre Aufgabe ist, über den Krieg zu berichten. Dafür braucht sie Sichtbarkeit wie hier im Interview oder zur Jahreskonferenz der City Destinations Alliance (ehemals European Cities Marketing). Die City Destinations Alliance hat den „A report from Lviv, Ukraine” aufgezeichnet und dazu ein Video: „We stand with Ukraine“

„Daran, dass es zu einem Dritten Weltkrieg kommen könnte, wollen wir gar nicht erst denken, sondern fokussieren uns mit aller Energie auf den Restart.“

Ute Jacobs, geschäftsführende Direktorin Estrel Berlin

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sind für die Veranstaltungswirtschaft nicht absehbar, aber spürbar: Veranstalter von Kongressen verlassen Russland, Städte bauen ihre Hallen zu Notunterkünften um und Venues bezahlen mehr für Energie und Essen. Zudem verdrängen realpolitische Fragen zur Sicherheits-, Energie- und Flüchtlingspolitik ideelle Diskussionen über Vielfalt und Gleichstellung. An die Folgen durch eine Ausweitung des Krieges möchte niemand denken. „Daran, dass es zu einem Dritten Weltkrieg kommen könnte, wollen wir gar nicht erst denken, sondern fokussieren uns mit aller Energie auf den Restart“, sagt Ute Jacobs, geschäftsführende Direktorin Estrel Berlin.

Gerade in unsicheren Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass wir uns einander versichern und untereinander austauschen. Die Fachmesse IMEX zum Ende des Messemonats Mai könnte somit die wichtigste in ihrer 20-jährigen Geschichte werden. Ich hoffe, Sofiya Kayinska und ihre ukrainischen Kollegen zu treffen, ich hoffe, Sie zu treffen. Sehen wir uns vom 31. Mai bis 2. Juni 2022 am Stand der tw tagungswirtschaft G110 in Halle 8 der Messe Frankfurt oder auf der Konferenz She Means Business in Halle 9?

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